In der folgenden Übersicht sind die wesentlichen Ereignisse aufgeführt, die zur Untersagung des Schulbetriebs und letztendlich zur Schließung der Schule führen.
01.08.2020
Übernahme der Trägerschaft des Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth.März 2020
Die Schule bewältigt vorbildlich die Folgen der Corona-Pandemie: kein Ausfall von Unterrichtsstunden (außer Sport), kompletter Hybrid-Unterricht.Oktober 2020
Die Schule erhält einen Breitbandanschluss zur Verbesserung der Online-Anbindung; wodurch die Unterrichtsbedingungen weitergehend deutlich verbessert werden.Frühjahr 2021
Es zeichnet sich ab, dass durch deutlich gestiegene Anmeldezahlen ab dem Schuljahr 2021/2022 eine Erweiterung der fünften Klassen auf vier Züge erfolgen kann. Das Franziskus Gymnasium Nonnenwerth stellt einen entsprechenden Antrag.19.03.2021
Die Schulaufsichtsbehörde ADD nennt als Voraussetzungen für die Vierzügigkeit ein pädagogisches Konzept, ein Raumkonzept sowie ein damit einhergehendes Brandschutz-Konzept. Diese Konzepte werden erarbeitet und im Zuge der Forderungen wird der öffentlich bestellte und vereidigte Brandschutzgutachter Paul Corall beauftragt.28.05.2021
Der Brandschutzgutachter legt der Kreisverwaltung einen brandschutztechnischen, gutachterlichen Bericht vor, nachdem die Schulaufsichtsbehörde ADD ausdrücklich darum gebeten hatte.04.06.2021
Mitteilung der Kreisverwaltung, dass der Schulbetrieb aufgrund der Brandschutzmängel am Gebäude nicht mehr zulässig ist: „Aufgrund der brandschutztechnischen Mängel und der konkreten Gefahr für Leib und Leben darf die Nutzung des Schulgebäudes (Klostergebäude) bis zur Beseitigung der Mängel nicht aufgenommen werden.“ (Auszug aus der Verfügung der Kreisverwaltung Ahrweiler, Bauaufsicht Abteilung 4.3)18.08.2021
Erstellung der Stellungnahme des öffentlich bestellten und vereidigten Brandschutzsachverständigers Paul Corall mit Kostenschätzung Brandschutztechnik.23.08.2021
Erstellung der auf der Stellungnahme von Paul Corall basierenden Kostenschätzung des Architekturbüros Leckelt26.08.2021
Über kurzfristig umgesetzte Investitionen von 300.000 Euro am Gebäude (u.a. die Installation von Rauchmeldern oder Errichtung von Gerüsten für die Schaffung der erforderlichen Fluchtwege) kann eine temporäre Duldung des Schulbetriebs zum 24.07.2022 erreicht werden:„Die Freigabe der temporären Nutzung in den o.g. Bereichen des Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth zu Unterrichtszwecken wird entsprechend Ihres Antrages vom 24.08.2021 befristet bis zum 24.07.2022.” (Auszug aus dem Bescheid der Kreisverwaltung Ahrweiler)
Herbst 2021
Zwischen Juli und November 2021 sondiert der Träger zahlreiche in Frage kommende Optionen, um Unterstützung für die Sanierung bzw. die Übernahme der Trägerschaft zu finden (zum chronologischen Ablauf der Angebotsunterbreitung).Auch eine Unterbringung von Schulen, die der Flutkatastrophe zum Opfer fielen, hat der Eigentümer aktiv angeboten. Alle GesprächspartnerInnen (Land, Kreis, Stadt, private Interessenten) signalisieren zwar „moralische Unterstützung“, machen aber keine konkreten und belastbaren Angebote. Drei mögliche Gebäude, welche der Schulträger als Ausweichquartier in NRW ausfindig machen kann, werden aufgrund der Lage (NRW statt Rheinland-Pfalz) von der ADD abgelehnt.
27.09.2021
Auch die mit dem privaten Schulträger Carpe Diem laufenden Verhandlungen scheitern. Carpe Diem-Geschäftsführer Luca Bonsignore lehnt das „großzügige Angebot“ zur Übernahme der Trägerschaft ab: „Für eine Fortführung der Schule, hätte es einen politischen Willen und Unterstützung bedurft, welche ich so nicht feststellen konnte.“09.11.2021
Alle Gremien des Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth (Schulleitung, Schulbeirat, Schulelternbeirat, Gesamtkonferenz) werden in Anwesenheit der ADD über die schwierige Situation der Schule informiert. Das Vorhaben, neue Ansätze zur Rettung der Schule zu finden, bleibt leider erfolglos. Ein Treffen mit der Mitarbeitervertretung MAV war diesem Termin vorangegangen.10.11.2021
Aufgrund der fehlenden tragfähigen Konzepte zur Rettung der Schule traf der Schulträger am Folgetag die Entscheidung, die Trägerschaft des Franziskus Gymnasium Nonnenwerth aufzugeben.Um der Schülerschaft und den Eltern Planungssicherheit zu geben, wurde dieser Schritt direkt angekündigt. Parallel erfolgte die Kündigung der Anstellungsverträge der Lehrkräfte sowie die Mitteilung zur Schulschließung an die ADD.
(Zur Pressemitteilung)
23.11.2021
Der Remagener Bürgermeister initiiert einen „Runden Tisch“. Trotz reger Diskussionen findet sich auch hier keine Lösung für die zentralen Themen wie die Finanzierung der notwendigen Brandschutzmaßnahmen, den benötigten Kapitalnachweis der Elternschaft sowie zur Frage, ob eine neue gemeinnützige Trägergesellschaft die notwendigen rechtlichen, finanziellen und pädagogischen Voraussetzungen erfüllt.06.12.2021
Die Staatssekretärin im Bildungsministerium Rheinland-Pfalz stellt klar, dass das Land sich nicht für den Erhalt der Schule engagieren wird. Zitat von Bettina Brück aus dem General-Anzeiger vom 6.12.2021: „Das Land darf laut Privatschulgesetz keine Privatschule betreiben oder deren Trägerschaft übernehmen.“ Hier finden Sie das gesamte Interview aus dem General-Anzeiger:https://ga.de/region/ahr-und-rhein/bettina-brueck-zum-fortbestehen-des-gymnasium-nonnenwerth_aid-64430313
12.12.2021
Die Nonnenwerth gGmbH der Schule bietet dem Elternverein die Übernahme der Trägerschaft an. Die Voraussetzungen sind: ein Kapitalnachweis, ein Entwurf eines Mietvertrages und eine Bestätigung der Schulbehörde bzgl. der Eignung zur Übernahme der Trägerschaft.14.12.2021
Eine weitere Untersuchung durch einen Brandschutz-Sachverständigen mit einer entsprechenden Kostenkalkulation bestätigt, dass die notwendigen Brandschutzmaßnahmen allein für den schulisch genutzten Bereich der Gebäude rund 13 Mio. Euro betragen. Zu Sicherstellung des Brandschutzes ist jedoch auch eine Ertüchtigung der übrigen, direkt verbundenen Gebäudeteile nötig. Das würde die Kosten auf mehr als 20 Mio. Euro erhöhen.Zur Brandschutztechnischen Stellungnahme der Firma Hagen Ingenieurgesellschaft
Zur Kostenkalkulation zu den Brandschutzmaßnahmen der Firma Dieckmann Architects
19.12.2021
Der Verein „Rettet Nonnenwerth e. V.“ übermittelt ein Angebot zur Übernahme der Trägerschaft.Darin bleibt die Finanzierung der Brandschutzmaßnahmen unklar. Zudem fordert der Verein auch einen Kauf der Insel, obschon eine Übernahme des Schulbetriebs auch ohne Eigentum an der Insel möglich ist und der aktuelle Eigentümer einen Verkauf wiederholt kategorisch ausgeschlossen hat.
06.01.2022
Es wird bekannt, dass die Elternvertreter ein Angebot zur Übernahme der Trägerschaft durch die Privatschule Schloss Hagerhof ablehnen.19.01.2022
Der Elternverein „Rettet Nonnenwerth“ bricht die Verhandlungen zur Übernahme der Trägerschaft ab. Grund dafür ist, so der Verein, dass ihr Brandschutzgutachter nicht auf die Insel darf. Diese Argumentation ist aus Sicht des aktuellen Schulträgers unverständlich, da bereits ein Termin in der Folgewoche zwischen den Brandschutzexperten des Elternvereins und des jetzigen Trägers vereinbart wurde.24.01.2022
Im Rahmen eines digitalen Austausches der Brandschutzexperten des Trägers und des Elternvereins werden die bisherigen Ausführungen aus den gutachterlichen Stellungnahmen einer Plausibilitätsprüfung unterzogen und als schlüssig beurteilt. Nach Kostenschätzung des Brandschützers, der vom Elternverein beauftragt wurde, sind mindestens 2 Mio. Euro für reine Brandschutztechnik notwendig – ohne Sprinkleranlage, ohne Planungs-, Bau- sowie temporäre Unterbringungskosten.23.02.2022
Das Land lehnt inzwischen in mehrfachen Stellungnahmen die Übernahme der Trägerschaft deutlich ab und signalisierte nun weitergehend, dass die Übernahme einer Schulträgerschaft durch das Land laut Schulrecht an die Bedingung geknüpft sei, dass es sich um ein Gymnasium handelt, welches ein besonderes fachlich-pädagogisches Angebot hat und über einen überregionalen Einzugsbereich verfügt. Diese Voraussetzungen seien beim Franziskus Gymnasium Nonnenwerth nicht gegeben. Lesen Sie hier mehr.31.03.2022
In einem offenen Brief hat Ahrweilers Landrätin Cornelia Weigand vom Schulträger gefordert, eine Verlängerung der Duldung zum vorläufigen Brandschutz zu stellen. Der Träger des Inselgymnasiums betont, dass er seit Monaten zahlreiche Versuche unternommen hat, um Lösungen gemeinsam mit der Kreisverwaltung zu erörtern. Zwei Schreiben direkt an die Landrätin blieben unbeantwortet.19.05.2022
Die Stadt Remagen verkündet das Scheitern zur Rettung des Gymnasiums Nonnenwerth. Der Eigentümer hatte der Stadt bereits im Juli 2021 ein konkretes Angebot zur Übernahme der Trägerschaft gemacht, das bislang nicht angenommen wurde. Zudem hat es Gespräche zu einer Minderheitsbeteiligung an einer Trägerschaft. Allerdings gab es kein konkretes Angebot durch die Stadt Remagen an den Eigentümer, auf dessen Grundlage weitere Gespräche hätten geführt werden können. Der Eigentümer ist weiterhin bemüht, eine Lösung herbeizuführen.15.07.2022
,,Wir haben alles versucht. Die Realität gibt jedoch den Rahmen des Möglichen vor.“Erklärung des Schulträgers zur Schließung des Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth